46 Jahre Leverkusen-Cup
Die Vorgeschichte: Es nahm alles seinen Anfang mit der Ausrichtung dreier erfolgreicher „Turnwettkämpfe" in den Jahren 1973-1975 seitens des 1972 gegründeten „Turn-Club 72 Leverkusen“. Die beiden ersten Turnwettkämpfe wurden am 12.10.1973 und ein Jahr später am 6.10.1974 im großen Saal des Leverkusener Forums durchgeführt. Am 16.3.1975 fand ein drittes Turnier in der heutigen Wilhelm-Dopatka-Halle (damals Rundsporthalle genannt) statt.
Die „Vorläufer-Wettkämpfe im Detail: - 1973 nahmen Teams aus England, Dänemark, Belgien und Deutschland teil und begeisterten rund 1.000 Zuschauer. - 1974 traten Turnerinnen aus Berlin, Bayern und Leverkusen gegeneinander an. - 1975 wurde der Wettkampf unter dem Namen „1. Kunstturnwettkampf“ zwischen dem TC 72 und einer Mannschaft aus unserer Partnerstadt Ljubljana ausgetragen.
Die Geburt: Am 2. Oktober 1976 veranstaltete der Turn-Club 72 Leverkusen den ersten internationalen Kunstturnwettkampf unter dem Namen „Leverkusen-Cup“. Dieser Name steht seitdem für Historie, Tradition, Professionalität und internationale Freundschaft. Mit seiner ununterbrochenen Tradition ist der internationale "Leverkusen-Cup" seitdem nicht nur in der Turnszene in aller Welt bekannt, sondern auch das älteste internationale Turnier im Gerätturnen olympisch weiblich in Deutschland.
Die verantwortlichen Personen im Hintergrund: Ingrid und Dieter Schulz haben den Leverkusen-Cup aus der Taufe gehoben. Als Ingrid Schulz 1998 nach langer Krankheit verstarb, trat ihr Sohn Heiko Schulz an ihre Stelle. Seitdem werden die beiden Organisatoren jedes Jahr von unzähligen Helfern, viele aus dem Turn-Club 72 Leverkusen, unterstützt. Seit vielen Jahren vordergründig durch Gabriele Pfeffer, die selbst von 1978-1982 im Alter von 12-17 Jahren als aktive Turnerin für das Deutsche Team beim Leverkusen-Cup startete. Sie ist heute 1. Vorsitzende des veranstaltenden Sportvereins Turn-Club 72 Leverkusen.
Erster historischer Abriss: Es reisen jährlich Delegationen aus der ganzen Welt nach Leverkusen um den begehrten Wanderpokal "Leverkusen-Cup" zu gewinnen. Bis heute nahmen ca. 96 verschiedene Vereine aus 39 Nationen aller fünf Kontinente der Welt am Leverkusen-Cup teil. Unter den teilnehmenden Kunstturnerinnen reisen jedes Jahr neben Juniorinnen auch Nationalmannschafts, Europameisterschafts-, Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmerinnen nach Leverkusen.
China war mit einer Auswahlmannschaft 1979 zum ersten Mal in Europa. Ein Jahr davor sorgte eine japanische Schülerauswahl dafür, dass die Feuerwehr die Türen der Wilhelm-Dopatka-Halle (damals Rundsporthalle genannt) nach 5.000 Zuschauern schließen musste. GH Georgiu Dej, der ehemalige Verein Nadja Comanecis aus Rumänien, durfte 1980 erstmalig ausreisen und gewann in Leverkusen. Erst neun Jahre später folgte zum ersten Mal eine russische Mannschaft aus Minsk an den Rhein.
Leverkusen-Cup und die Politik: Der Leverkusen-Cup hat in den letzten 35 Jahren sechs Oberbürgermeister erlebt, die als Schirmherren dieser Veranstaltung fungierten. Es waren: Wilhelm Dopatka, Wolfgang Opladen, Horst Henning, Wolfgang Mende, Paul Hebbel und Ernst Küchler. Nach dem erst genannten - Herrn Wilhelm Dopatka - wurde die heutige „Wilhelm-Dopatka-Halle“ benannt. Die Wettkampfhalle (vorher Rundsporthalle genannt) ist als Veranstaltungsort des Leverkusen-Cups mittlerweile in 39 Nationen bekannt.
Der Wanderpokal genannt „Leverkusen-Cup“: Seit 1976 war der Wanderpokal namens „Leverkusen-Cup“ in vier Kontinenten. Auf dem Wanderpokal sind Namensschilder aller Siegermannschaften und -nationen angebracht. Auf seiner Reise war der Cup bereits: 1 x in Afrika (Südafrika) 1 x in Asien (China) 5 x in Amerika (3 x USA, 2 x Brasilien) 39 x in Europa
Zwei Mannschaften haben den Cup mehrmals gewonnen: 3x "ZSKA Sofia" aus Bulgarien (1982, 1984, 1985) und 4x "Pro Patria" aus Niederlande (1998, 1999, 2000, 2009). Vier Turnerinnen haben es in den 42 Jahren geschafft, den Leverkusen-Cup in der Einzelwertung zweimal zu gewinnen: - Diana Dudewa, ZSKA Sofia, Bulgarien (1982, 1985) - Eliza Nicolau, CdG Onesti, Rumänien (1990, 1991) - Leonie Marzauh, Pro Patria, Niederlande (1999, 2000) - Elisa Meneghini, GAL Lissonese, Italien (2010, 2011)
Fazit: Der internationale Leverkusen-Cup führt junge Kunstturnerinnen und Weltklasseturnerinnen aus der ganzen Welt zusammen. Er leistet einen unbeschreiblich hohen Beitrag zur Völkerverständigung und war Sprungbrett und Karrierebaustein vieler Kunstturnerinnen in die Weltspitze. Die letzten Jahre besuchten im Schnitt zwischen 1.200 und 1.600 Zuschauer den Leverkusen-Cup. Eine außergewöhnliche Kulisse für eine Turnveranstaltung und stolze Leistung der Veranstalter, Helfer, Zuschauer, beteiligten Sponsoren, Stadt Leverkusen, Wegbereiter und Gäste aus aller Welt… |